Nicht nur Eltern, sondern auch pädagogische Fachkräfte
neigen dazu Kinder zu vergleichen.
Das beginnt sehr oft schon vor der Geburt.
Wieso nimmst du nicht zu? Mein Baby bewegt sich nicht so viel im Bauch wie das meiner Freundin.
Weiter geht es nach der Geburt: Dein Kind ist viel größer als meinesSchau mal, das andere Kind kann schon Mama sagen ... sag doch mal Mama.
Wieso nimmst du nicht zu? Mein Baby bewegt sich nicht so viel im Bauch wie das meiner Freundin.
Weiter geht es nach der Geburt: Dein Kind ist viel größer als meinesSchau mal, das andere Kind kann schon Mama sagen ... sag doch mal Mama.
Und es hört nicht auf. Im Gegenteil.
Wenn die Kinder erst einmal in eine Bildungs- und Betreuungseinrichtung kommen,
dann vergleichen nicht nur die Eltern die Kinder miteinander, sondern Kinder
werden gemessen, bewertet und gelistet.
Immer wieder erleben wir auch
pädagogische Fachkräfte wie Sie Kindern erklären: „Schau mal, wie brav der/die
____ schon sitzen kann. Machst du das bitte auch?“ Diese und viele andere Sätze
begleiten ein Kind somit vom ersten Tag. Bereits in Kindergärten und
Bildungseinrichtungen werden Kinder mit Entwicklungstabellen verglichen* und je
nach Bewusstheit der pädagogischen Fachkraft eingeordnet. So hat jedes Kind bereits
einen weiteren Stempel erhalten. Gibt es dann endlich die Beurteilung mit
Noten, dann haben wir es auch schriftlich, dass nicht jedes Kind gleich gut
ist.
Das Kind - ein Objekt?
Was aber macht dies mit dem Kind –
oder sollen wir eher sagen mit dem menschlichen Anteil innerhalb eines von uns
betrachteten Objekts.
Kinder lernen unbewusst von kleinstem
Alter an, dass Leben aus Gewinnern und Verlierern besteht und dass wir in einem
ständigen Wettbewerb sind. Dieser Wettbewerb jedoch ist nicht auf beruflichen,
sondern viel mehr auf einer persönlichen Ebene angekommen.
1. Die Kinder
sehen sich selbst als wenig wertvoll. Dadurch, dass ständig auf jene Eigenschaften
hingewiesen wird, die noch nicht „in Ordnung“ sind, entsteht ein Gefühl, dass
andere mehr wert seien.
2. Parallel erklären
wir Kindern wie wichtig Wertschätzung anderen gegenüber ist – leben es ihnen
aber nicht vor.
3. Die Kinder
schauen sich von jüngstem Alter ab, dass nur als wertvoll erachtet werden kann,
der auch leistet und bei den Besten dabei ist. So bringen sie auch anderen
Kindern, wie auch Erwachsenen, die diesem ihrem Bild und das der Eltern nicht
entspricht, wenig Respekt entgegen.
4. Bei
Gleichaltrigen Kindern sehen wir, dass Mobbing nun schon am Beginn der
Schulzeit beginnt. Das Verständnis für den Umgang miteinander ist zwar
theoretisch gelehrt, aber die Kinder haben vom ersten Tag andere Dinge
wahrgenommen.
Wie tritt die TLI-Pädagogik diesem wesentlichen Punkt entgegen.
1. In den TLI
Gruppen ist es sehr wichtig, die Eltern miteinzubeziehen und in ihnen ein
Verständnis für die Wichtigkeit des Vorlebens zu geben. Es ist wichtig ihnen
aufzuzeigen, dass es mehr braucht, als nur leere Worte. Es braucht gelebte
Qualitäten.
2. In den TLI
Gruppen empfehlen wir Eltern, die kein Interesse haben ihren Umgang mit den
Kindern anzupassen, keine TLI-Gruppe für ihr Kind auszuwählen.
3. Eltern
treffen sich zirka alle vier Wochen, um beschäftigen sich gemeinsam mit dem
Grundgedanken der TLI Pädagogik, damit, wie sie diesen als Eltern auch leben
können. Die TLI Eltern-Impuls-Gruppe bereichert sich durch die gemeinsam
gefunden Ideen, Lösungen und dadurch, dass jeder Einzelne sich einbringt.
4. TLI Eltern
sollten mit der Entscheidung ihr Kind in eine TLI Gruppe zu geben einen TLI Grundkurs
besuchen. Wir gehen davon aus, dass die TLI Philosophie nur in Kooperation und
in Zusammenarbeit mit Eltern voll ausgelebt werden können.
Mehr in einem der nächsten Blogtexte.
Bis bald
Eure
Marion E. Hopfgartner
*PS: Es ist mir wichtig hier anzumerken, dass die TLI Pädagogik einer auf
das Wissen von Entwicklungspsychologen sehr wohl zugreift und eine Begleitung
bei Entwicklungsstörungen als wichtig ersieht. Was hier hervorgehoben werden
soll ist, dass wir viel zu schnell urteilen und bewerten und auch die Frage „WIE“
ist eine wichtige!
Da kann ich doch aus meinem Alltag als Erzieherin viele Beispiele anführen,
AntwortenLöschenviele Pädagogen haben auch nicht gelernt, vorurteilsfrei zu reagieren, die Kinder mit ihrenSorgen werden oft sich selbst überlassen, es kann nicht nur um die Vermittlung von Wissen gehen. Wertschätzung gegenüber anderen fehlt in vielen Bereichen unserer Gesellschaft, Politik und Wirtschaft geben da negative Beispiele.
Danke!!! Ja, ich stimme dir in allen Teilbereichen zu. Aber - es gibt sie auch ... jene, die einen neuen Weg beginnen und kind-bewusst agieren!! Vielleicht sehen wir uns am 12. März beim Vortrag in Erfurt, DE.
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